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Jacques Breuer ist tot: Ein Rückblick auf das Leben eines deutschen Schauspielstars

Am 5. September 2023 verstarb der deutsche Schauspieler und Synchronsprecher Jacques Breuer im Alter von 67 Jahren in seiner Heimatstadt München.

Der vielseitige Künstler erlag den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Tod markiert einen großen Verlust für die deutsche Film- und Fernsehlandschaft, da Breuer über Jahrzehnte hinweg als einer der markantesten Akteure in deutschen Krimiserien und als prägnante Synchronstimme bekannt war.

Die Nachricht über seinen Tod löste sowohl bei seinen ehemaligen Kollegen als auch bei vielen seiner Fans tiefe Trauer aus. Bekannt war Breuer nicht nur für seine Darstellungen in Klassikern des deutschen Fernsehens, sondern auch für seine unvergessliche Arbeit als Synchronsprecher, wo er unter anderem als die deutsche Stimme von Aragorn in der „Herr der Ringe“-Trilogie brillierte.

Ein außergewöhnlicher Schauspieler mit einem breiten Portfolio

Jacques Breuer war ein Mann vieler Talente. Geboren am 20. Oktober 1955 in eine Schauspielerfamilie, schien sein Weg früh vorgezeichnet. Er besuchte die renommierte Otto-Falckenberg-Schule in München und machte schon bald durch außergewöhnliche Auftritte in deutschen TV-Serien auf sich aufmerksam.

Frühe Erfolge und seine Karriere in der deutschen Krimilandschaft

Breuer feierte seinen Durchbruch bereits in jungen Jahren. 1979 spielte er die Rolle des Peter Bathory in der Abenteuerserie „Mathias Sandorf“, die auf dem Roman von Jules Verne basiert. Diese Serie etablierte ihn als eines der vielversprechendsten jungen Talente des deutschen Fernsehens.

Besonders bekannt wurde Breuer jedoch durch seine Auftritte in deutschen Krimiserien, die das Genre in den 80er und 90er Jahren prägten. Er spielte in Kultserien wie „Derrick“, „Der Alte“, „Tatort“, „Ein Fall für Zwei“ und vielen mehr. Sein Talent, zwielichtige und zugleich charismatische Charaktere zu verkörpern, verschaffte ihm einen besonderen Platz in den Herzen der deutschen Krimifans.

Eine seiner bemerkenswertesten Rollen war die des jüngsten Bösewichts in der Geschichte von „Derrick“. Diese Rolle übernahm Breuer bereits mit 17 Jahren und legte damit den Grundstein für seine Karriere als einer der markantesten Schauspieler in deutschen TV-Krimiformaten.

Sein Vermächtnis als Synchronsprecher

Ein weiteres Standbein von Jacques Breuers Karriere war seine Tätigkeit als Synchronsprecher. Seine charakteristische, sanfte und doch markante Stimme machte ihn zu einer gefragten Wahl für die Vertonung internationaler Filmhelden und Bösewichte.

Am bekanntesten wurde er als deutsche Synchronstimme von Aragorn (Viggo Mortensen) in der weltberühmten „Herr der Ringe“-Trilogie. Seine Fähigkeit, der Figur sowohl die nötige Tiefe als auch emotionale Intensität zu verleihen, bleibt vielen Fans bis heute unvergessen. Auch in der Serie „Game of Thrones“ lieh Breuer dem Charakter Stannis Baratheon (Stephen Dillane) seine Stimme. Diese Rollen etablierten ihn endgültig als eine der bedeutendsten Synchronstimmen Deutschlands.

Zusätzlich synchronisierte Breuer auch bekannte Charaktere in vielen US-amerikanischen Krimiserien und Filmen. Seine Stimme verlieh den Figuren eine besondere Intensität und prägte das Erlebnis der deutschen Zuschauer.

Der Kampf gegen seine Krankheit

Jacques Breuers Leben war jedoch nicht nur von Erfolg und Ruhm geprägt. Seit über 30 Jahren litt er an Diabetes, einer Krankheit, die ihm im Laufe der Jahre viele gesundheitliche Probleme bereitete. Besonders tragisch war das Jahr 2022, als Breuer aufgrund von Durchblutungsstörungen im Zusammenhang mit seiner Diabeteserkrankung drei seiner Zehen amputieren lassen musste.

Nach der Operation infizierte er sich mit einem Krankenhauskeim, der ihn weitere Monate ans Krankenbett fesselte. Diese Zeit war für Breuer besonders schwer, doch er blieb stets kämpferisch und hoffte auf Besserung. In einem Interview sagte er einmal: „Die Ärzte haben mein Leben gerettet. Ich bin froh, dass ich noch hier bin.“

Leider erholte sich Breuer nie vollständig von den gesundheitlichen Komplikationen. Sein Tod im September 2023 kam für viele unerwartet, hinterlässt jedoch eine Geschichte des Mutes und der Willensstärke.

Familie, Freunde und die Trauer um Jacques Breuer

Jacques Breuer war nicht nur ein angesehener Schauspieler, sondern auch ein Familienmensch. Er war zweimal verheiratet, unter anderem mit der Schauspielerin Sissy Höfferer und später mit Viola Wedekind. Mit Letzterer blieb er bis 2017 verheiratet, bevor ihre Beziehung endete. Wedekind äußerte sich nicht öffentlich zum Tod ihres Ex-Mannes, doch ihr Schweigen spricht Bände über die tiefe Trauer, die sie und die gesamte Familie spüren.

Jacques Breuer ist tot

Pascal Breuer, Jacques Breuers Bruder und ebenfalls ein bekannter Schauspieler, zeigte sich tief betroffen vom Verlust seines Bruders. Auch Freunde und Kollegen aus der Film- und Theaterwelt drückten ihre Trauer aus. Der Intendant René Heinersdorff sprach von einem großen Verlust: „Jacques war ein Glücksfall für unsere Theater und ein wahrer Freund.“

Jacques Breuers Erbe: Ein Leben voller Kunst

Der Verlust von Jacques Breuer ist nicht nur ein persönlicher Schlag für seine Familie und Freunde, sondern auch für die gesamte deutsche und europäische Film- und Fernsehlandschaft. Er hinterlässt ein Vermächtnis von über 80 Film- und Fernsehrollen sowie unzähligen Synchronarbeiten, die Generationen von Zuschauern und Zuhörern in Deutschland und darüber hinaus geprägt haben.

Sein markantes Spiel in den beliebten Krimiserien der 80er und 90er Jahre, seine unverwechselbare Synchronstimme und sein durchhaltewilliger Kampf gegen seine gesundheitlichen Probleme machen ihn zu einem der bewunderten und gefeierten Schauspieler seiner Generation.

Ein vielseitiger Künstler und beliebter Mensch

Breuer wird von vielen nicht nur wegen seiner Schauspielkunst, sondern auch wegen seiner bescheidenen und warmherzigen Persönlichkeit geschätzt. In einem Interview sagte er einmal, dass er immer in einer „komischen eigenen Welt“ lebte – eine Welt, in der er seine Rollen nicht nur spielte, sondern sie lebte.

Als Kind träumte er davon, ein Abenteurer zu sein und in entlegene Dschungel zu reisen, um dort verlorene Schätze zu finden. „Stattdessen“, sagte er einmal mit einem Lächeln, „spielte ich lieber den Abenteurer.“

Die letzten Jahre: Ein schwieriger Abschied

Seine letzten Jahre waren von vielen gesundheitlichen Rückschlägen geprägt. Breuer musste immer wieder kämpfen, doch sein Lebensmut ließ ihn nie ganz im Stich. Auch in dieser schwierigen Zeit drehte er weiterhin TV-Produktionen und blieb bis zuletzt eine aktive und geschätzte Stimme in der deutschen Synchronwelt.

Mit seinem Tod am 5. September 2023 endet das Leben eines großen Künstlers, der die deutsche Film- und Fernsehlandschaft über Jahrzehnte hinweg geprägt hat. Sein Werk bleibt unvergessen, und sein Vermächtnis wird noch lange weiterleben – in den Rollen, die er spielte, und den Stimmen, die er zum Leben erweckte.


FAQ zu Jacques Breuer

1. Wer war Jacques Breuer?

Jacques Breuer war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher, der durch seine Rollen in Krimiserien wie „Derrick“ und „Tatort“ sowie als die deutsche Stimme von Aragorn in der „Herr der Ringe“-Trilogie bekannt wurde.

2. Wann und woran ist Jacques Breuer gestorben?

Jacques Breuer verstarb am 5. September 2023 im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.

3. Welche gesundheitlichen Probleme hatte Jacques Breuer?

Jacques Breuer litt über 30 Jahre lang an Diabetes. Im Jahr 2022 mussten ihm aufgrund einer Durchblutungsstörung drei Zehen amputiert werden.

4. Welche Synchronrollen hat Jacques Breuer gesprochen?

Breuer war unter anderem die deutsche Stimme von Aragorn in „Der Herr der Ringe“ und Stannis Baratheon in „Game of Thrones“.